Skipnavigation Virtuelles Museum zur Geschichte Mecklenburgs und Vorpommerns

Springe direkt zu:

Menü öffnen
Queer im Museum - Raum 1

Lesbisch, schwul, trans* – ist das nicht selbstverständlich?

Schwarzweiß Foto eines geschmückten Raumes mit Gästen
Quelle: Norbert Werth Fasching in der Gaststätte "Alter Hafen" in Rostock, um 1988

Angesichts heutiger digitaler Kontaktmöglichkeiten ist kaum mehr zu erahnen, wie schwierig es vor 35 Jahren war, in Mecklenburg schwule, lesbische und trans* Personen kennenzulernen.

Im Vergleich mit allen anderen sozialistischen Staaten, übrigens auch mit der Bundesrepublik, hatte die DDR zwar früh begonnen, rechtliche Diskriminierung von Homosexuellen abzubauen. Dennoch blieb Homosexualität ein Tabu und queere Menschen wurden auf viele Arten gesellschaftlich benachteiligt. Ein Beispiel: Verheiratete bekamen in der DDR bevorzugt Wohnraum – wer nicht heterosexuell lebte, konnte nicht heiraten.

Besondere Treffpunkte hielt die Regierung für unnötig. Als Orte, an denen sich Schwule begegneten, entstanden ohne staatliches Zutun z.B. in Rostock die Wallanlagen, ein Strandabschnitt in Markgrafenheide und einige Lokale wie ALTER HAFEN, STORCHENBAR, ALTE MÜNZE, TÖNNCHEN oder TERRASSENCAFÉ. Lesbische Frauen oder trans* Personen hatten kaum Möglichkeiten zur Vernetzung und blieben unsichtbar.

Stark diskriminiert wurden trans* Personen. Namens- und Personenstandsänderung waren fast unmöglich, geschweige denn Hilfe bei einer Geschlechtsangleichung. An vielen Arbeitsstellen erlebten trans* Personen Nachteile.

Außenansicht eines Hauses, eine Frau steht auf einer Gartenbank und zeit auf das Schild "Wespennest"

Das "Wespennest" kurz vor der Eröffnung 1996

Schild "Druchbuch verboten"

Treffen: offline

Treffpunkte für lesbische Frauen entstanden erst Jahre nach dem Ende der DDR. Am 19. Juli 1996 öffnete in Rostock das "Wespennest" in der Karlstraße 9. Kurz nach der Jahrtausendwende entstand in der Rostocker Schröderstraße 21 der "Durchbruch" .

Quelle: Undine Ringewald