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Porträts aus dem Jugendwerkhof Rühn

Hervorhebenswert in Helga Kaffkes Œuvre sind Porträtzeichnungen, die sie von Insassen des Jugendwerkhofs Rühn angefertigt hat. Die Entstehungshintergründe dieser Zeichnungen sind noch nicht geklärt. Doch sie berühren in ihrer fast karikierenden Treffsicherheit und dennoch sensiblen Beachtung typischer Merkmale unmittelbar. Es kann davon ausgegangen werden, dass die Künstlerin diesen 14- bis 18-jährigen Jungen gegenübergesessen hat. Es sind stigmatisierte, verletzte und verschlossene Charaktere, denen das Leben viel zu früh einen unauslöschlichen Stempel aufgeprägt hat. Helga Kaffke hat ihre Gesichter bewahrt – als Anklage genen das Stigma?

Die Originalzeichnungen befinden sich in Irland.

Infobox-Grafik transparant

Stichwort: Jugendwerkhof

Jugendwerkhöfe waren Spezialheime im System der DDR-Jugendhilfe. Eingewiesen wurden Jugendliche ab 14 Jahren, die als schwer erziehbar galten. Sie passten aus Sicht verschiedener staatlicher Organe nicht in das Gesellschaftsbild. Aufgabe der Jugendwerkhöfe war Umerziehung mit dem Ziel der Heranbildung "vollwertiger Mitglieder" der sozialistischen Gesellschaft. In den Heimen herrschten zum Teil menschenunwürdige Bedingungen. Die Insassen waren weitgehend rechtlos und oftmals Gewalt, Schikanen und Misshandlungen ausgesetzt.

Helga Kaffke: Jugendwerkhof Rühn Emil
Helga Kaffke: Porträt aus dem Jugendwerkhof Rühn, undatiert
Helga Kaffke: Jugendwerkhof Rühn
Porträt aus dem Jugendwerkhof Rühn, undatiert
Helga Kaffke: Jugendwerkhof Rühn Andreas
Helga Kaffke: Porträt aus dem Jugendwerkhof Rühn, undatiert

Helga Kaffke: Jugendwerkhof Rühn o.j.
Porträt aus dem Jugendwerkhof Rühn, undatiert